Handbuch für die Navigation mit Torpedobooten an der heimischen Küste, Bd. III, p 9

Korrektur Nr. 211/III, IV/3, VN - 1914

Enge Proversa grande (Katena) - Angaben.

Das Passieren dieser Enge ist für Fahrzeuge bis zu 2.1 m Tiefgang auch bei normaler Ebbe möglich. An der engsten Stelle ist die geringste Tiefe 2.3 m bei einer Breite der Fahrrinne von 6 m. Es ist deshalb ein genaues Einhalten der Deckpeilung strenge geboten. Auf beiden Seiten der Verlängerung der Fahrrinne befinden sich je 2 Leitpyramiden. Die beiden östlichen Pyramiden tragen je eine eiserne Stange, die westlichen haben je einen schwarzen Vertikalstreifen. Diese Stangen und Streifen sind während der Durchfahrt genauestens in Deckung zu halten. Die Pyramiden wurden schon oft zerstört, daher auch beim Anlaufen der Richtlinie Vorsicht nötig. Um die Lage der seichtesten Stelle möglichst genau kenntlich zu machen, wurde an der engsten Stelle auf jedem der beiden Ufer je eine Marke errichtet, die aus mit Minium und weiß gestrichenen Felsblöcken besteht. Der Schnittpunkt dieser Verbindungslinie mit der Richtlinie der Leitpyramiden entspricht der seichtesten und zugleich engsten Stelle der Fahrrinne. Diese rote, bezw. weiß-rote Markierung ist aber fast nicht mehr wahrzunehmen. Hingegen ist die gesprengte Felsplatte, die genau in der Richtlinie der beiden östlichen Pyramidenstangen an der engsten Stelle liegt, bei günstiger Beleuchtung durch ihre grüne Farbe leicht bemerkbar.

 

Handbuch für die Navigation mit Torpedobooten an der heimischen Küste, Bd. III, p 144

Korrektur Nr. 119/III XI - 1910

Kanal S. Antonio - Verkehrsregeln

Korrektur Nr. 137/NI VI - 1911

Für das Befahren des Kanales S. Antonio wurden die nachstehendenVerkehrsregeln, welche mit 1. Juni 1911 in Wirksamkeit treten, aufgestellt.

                           1. Als Grenzen des Kanals von S Antonio gelten für nachstehende Regeln die Verbindungslinien:

Spitze Jadria - Leuchte Rocni undSpitze Turn - Leuchtbake Paklena.

2. Der Verkehr durch den Kanal von S Antonio wird von zwei Signalstationen geregelt. Die innere Station befindet sich auf dem Fort S. Anna, die äußere auf dem Fort S. Nicolo. Erstere signalisiert den auslaufenden, letztere den einlaufenden Schiffen, ob der Kanal frei oder gesperrt ist. Die Signale sind:

"frei"    bei Tag: zwei schwarze Bälle übereinander;
                    bei Nacht: zwei grüne Lichter übereinander.

"gesperrt"  bei Tag: ein roter Konus mit der Spitze nach oben;
                     bei Nacht: zwei rote Lichter übereinander.

3. Dampfer von 200 und Segler von 100 Bruttotonnen aufwärts, sowie Schleppzüge, die vom Bug des Schleppers bis zum Heck des geschleppten Fahrzeuges mehr als 100 m messen, haben, wenn sie den Kanal passieren wollen,

bei Tag: die internationale Signalflagge "H",bei Nacht: zwei Lichter, u. zw. ein rotes über einem weißen zu hissen.Dieses Signal ist von auslaufenden Schiffen unmittelbare vor dem Lösen der letzten Vertäuung, von einlaufenden 5 bis 10 Minuten vor dem Erreichen der äußeren Kanalmündung zu geben.Antwortet die betreffende Station mit "frei", so können die Schiffe den Kanal passieren. Antwortet die Station mit "gesperrt" oder zeigt sie kein Signal, so haben die Schiffe abseits der Kanalmündung solange zu warten, bis die Station das Signal "frei" hißt.Schiffe oder Schleppzüge von obbezeichneter Größe bzw. Länge werden, wenn sie, von See kommend in den Kanal einlaufen sollten bevor die Station S. Nicolo "frei" zeigt, von dieser Station mit dem internationalen Signal "M.N." zum Halten aufgefordert und nötigenfalls durch einen blinden Kanonenschuß auf dieses Signal aufmerksam gemacht....

Handbuch für die Navigation mit Torpedobooten an der heimischen Küste, Bd. II, p 103

I. Veglia, SW-Küste;
Seekarte Nr. 3320.
...Enge von Zengg.

Berüchtigt wegen der Heftigkeit der Bora; bei Borasturm für T. B. nicht passierbar. Die nächsten Zufluchtsorte sind in solchem Falle B. Dubac auf I. Pervicchio, B. Braciol auf I. Veglia u. H. S. Gregorio auf I. Gregorio.Auch Scirocco weht heftig u. mit hohem Seegang in der Enge.

Leuchtfeuer auf Sp. Strasice (I. Pervicchio) 52m vom Strande: fest, 11 Ml. Sichtweite.

SW-Küste der I. Veglia.

Spitze Skulica endet niedrig u. schmal mit zwei kleinen, schwärzlichen Klippen. Zwischen Sp. Skulica u. Sp. Braciol die Kapellenruine S. Nicolo u. das Kabel-Thürmchen des Telegraphenkabels nach I. Arbe.B. Braciol.Im innersten Theile gegen jeden Wind geschützt. Guter Zufluchtsort für T. B., welche wegen heftiger Bora die Enge von Zengg nicht zu passieren vermögen. Man vertäue sich vierkant im innersten Theile; Grund S., verlässlich. Auflaufstelle im innersten Theile.

Handbuch für die Navigation mit Torpedobooten an der heimischen Küste, Bd. I, p 155

S-Spitze v. Istrien.
Seekarte Nr. 6316 (auch 6318)
H.

Olmo grande.Mit Ausnahme von SW gegen jeden Wind sehr gut geschützt. Grund Sch., hält gut. T. B. ankern in zirka 4 m Wassertiefe.Wasser: Ein Brunnen bei den Häusern Stinka bietet etwas Trinkwasser.

H. Olmo piccolo.Gewährt Schutz gegen Bora u. Scirocco, ist gegen W vollkommen offen u. daher in der schlechten Jahreszeit als Ankerplatz nicht zu empfehlen. Grund S., hält.

B. S. Martino.Gelegenheitsankerplatz bei Bora.

Auflaufstelle: der Geröllstrand im innersten Teile der Bucht; etwas stark ansteigend.

SÜDSPITZE VON ISTRIEN.

Klippe Porer.

Die Anlegestelle für den Verkehr mit dem Leuchtturme befindet sich an der NO-Seite der Klippe u. ist für T.B. nicht direkt zugänglich; das Anlegen mit Ruderbooten ist nur bei ganz ruhiger See möglich, bei einigermaßen frischem Winde herrscht schon beträchtliche Brandung. Auch auf die Strömung ist zu achten.Leuchtfeuer: Turm in der Mitte der Klippe, 31 m hoch; Feuer mit Verfinsterungen alle 3.5 s (Verfinsterung 0.5 s), 35 m über Hochwasser, Sichtw. 17 Ml.Direktionslicht (4 Ml. Sichtw., 11.9 m über Hochwasser) mit folgenden Sektoren; fest grün von 87° über N bis 352°, fest rot von 326° bis 352° (über der Bank Pericolosa) u. fest weiß von 258° bis 326° (Seeraum Pericolosa-Kap Promontore).Nebelsignale: Bei Nebel mit einem Dampfnebelhorn in jeder Minute vier lange Stöße (in 5s zwei Stöße, dann 5s Intervall, dann wieder in 5s zwei Stöße, hierauf ein Intervall von 45s); Hörweite bei Windstille etwa 6 Ml.Semaphorstation und Telegr.-Stat. mit Nachtdienst, in telephonischer Verbindung mit Pola, Fasana u. Brioni.Korrektur Nr. 65/I VI - 1909Leuchtfeuer Klp. Porer - Änderung der CharakteristikDas Feuer ist jetzt ein weißes Feuer mit Gruppenverfinsterungen alle 20 sekunden.

Korrektur Nr. 102/I VI - 1910

Klippe Porer - Semaphor aufgelassen; Signalstation.Der Semaphorapparat auf der Klippe Porer wurde aufgelassen; Signale mit internationalen Flaggen werden bei Tag auch noch weiterhin abgenommen.

Korrektur Nr. 158/I V - 1911

Bänke zwischen Porer und Spitze Chersine - Benennung.Die drei zwischen Klippe Porer und Spitze Chersine liegenden Bänke wurden benannt:

Die N-lichste Bank Chersine, die mittlere Bank Felonega, die S-lichste Bank Porer.

 

Deutsches Hydrographisches Institut, Verzeichnis der Leuchtfeuer und Signalstellen, Teil V, Mittelmeer, ..
Hamburg, 1978; p 20*

4600 Sibenik

43°44'N, 15°53'E, auf Fort Sveti Ana

Kanalsignale

Tag Nacht Bedeutung
2 s. Bälle skr. 2 F. gn. skr. Kanal frei
2 Kegel 2 F. r. skr. Kanal gesperrt

4700 Kanal Sveti Ante

43°43'N, 15°51'E, auf Kap Jadrija

Kanalsignale

Tag Nacht Bedeutung
2 s. Bälle skr. 2 F. gn. skr. Kanal frei
r. Kegel 2 F. r. skr. Kanal gesperrt

Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie, Verzeichnis der Leuchtfeuer und Signalstellen, Teil V, Mittelmeer, ..
Hamburg, 1992; p 16*

4600 Sibenik

43°44'N, 15°53'E, auf Fort Sveti Ana

Verkehrssignale

Tag Nacht Bedeutung
2 s. Bälle skr. 2 F. gn. skr. Kanal frei
2 r. Kegel 2 F. r. skr. Kanal gesperrt

4700 Kanal Sveti Ante

43°43'N, 15°51'E, auf Kap Jadrija

Verkehrssignale

Tag Nacht Bedeutung
2 s. Bälle skr. 2 F. gn. skr. Kanal frei
2 r. Kegel 2 F. r. skr. Kanal gesperrt

Bermerkung des Hg.: Beide Angaben sind für die Signale "gesperrt" unrichtig. Es existiert nur ein roter Kegel. Dies wurde auch schon 1984 von einem deutschen Sportbootfahrer bemerkt und der Redaktion der "DSV-Hafenhandbücher" gemeldet. Die Österreichische Information aus dem Jahre 1910 ist (noch immer) richtig.