OSTERTÖRN!?

 

Hallo, ich bin ein Fender auf der Quint II.

Heuer war ich mit meinen anderen Fenderfreunden am Ostertörn auf einem Schiff mit lauter Jugendlichen. Zuerst dachten wir uns: "OH GOTT! Wie oft werden wir wohl ins Wasser fallen? Und werden wir überhaupt wieder herausgeholt?" Unsere Sorgen wurden immer größer. Konnten sie Knoten? Konnten sie segeln? Hatten sie eigentlich überhaupt schon einmal ein Schiff gesehen?

Zu unserem Glück waren zwei Erwachsene mit dabei, Helmut (L.) und Ossi (H.). Von ihnen wussten wir, dass sie segeln konnten. Aber was hilft das schon bei SIEBEN überdrehten Jugendlichen?

Als wir sie dann gesehen hatten waren wir nicht mehr so ängstlich. Sie sahen überhaupt nicht überdreht aus. Drei von ihnen kannte ich sogar vom letzten Jahr, Martin (W.), Lukas (W.) und Claudio (K.). Von denen wusste ich, dass sie zumindest schon einmal gesegelt waren. Aber da waren noch Stefan (K.), Axel (H.), Christoph (H.) und Maria (K.).

Endlich ging es dann aber los. Sie legten ab und wir wurden in die Backskiste geworfen. Gleich die erste Fahrt war eine Nachtfahrt. Eigentlich schien alles gut zu laufen. Unser erstes Ziel war Sibenik.

Nach vielen harten Stößen gegen den lästigen Südwind legten wir dort längsseits am Molo an.

Wir waren als erste dort von insgesamt 15 Schiffen. Zur nächsten Tagwache waren auch schon die meisten anderen da, alle, bis auf Inschallah und Kreta. Die Kreta war im Gegensatz zu uns von Istrien losgesegelt und war schon lange unterwegs. Unser Starthafen war die Marina Hramina, aber weil der Wind ständig - und stark - aus dem Süden kam, konnte es noch eine Weile dauern bis zu ihrem Eintreffen. Die Inschallah musste nämlich auf die Kreta warten.

Aber zurück zu unserem Schiff. An den Abenden, die wir in einer Bucht oder in einem Hafen verbrachten, roch es immer sehr gut. Jeder der Jugendlichen durfte - oder besser musste - ein Mal etwas kochen. An uns hatte natürlich wieder 'mal keiner gedacht.

Zu Beginn der Fahrt waren manche Crewmitglieder nicht so begeistert vom Segeln. Aber das besserte sich mit der Zeit; später segelten alle ohne mit der Wimper zu zucken, und überall hin. Mit überall hin meine ich z.B. Vela Luka oder Krka.

Dann einmal kam das, wovor wir uns alle gefürchtet hatten: Ein anderer Fender und ich fielen ins Wasser. Das Witzige daran war aber, wir waren zusammengebunden und beschwert, mit einem Bleigewicht. Plötzlich haben wir aber verstanden: Es war ein "Boje Über Bord "- Manöver! Da waren wir aber ziemlich erleichtert.

Ein paar Übermütige waren auch an Bord: Bei 14 ° C Wassertemperatur sind sie ins Wasser gegangen (worden). Naja, anscheinend hat es ihnen Spaß gemacht. Das Wetter spielte leider auch nicht immer mit, die meiste Zeit war es verregnet und stürmisch. Aber das ist immer noch besser, als tagelang überhaupt kein Wind.

Am letzten Tag war es schön und es blies - wie jeden Tag - viel Wind. Diesmal, wieder aus Süden, hat die Richtung gestimmt, und die Abschlußregatta war für die Jugendlichen, die Skipper, die Quint und für uns ein schöner Erfolg!

Wir Fender haben ordentliche Quetschungen und trotzdem viel Spaß gehabt. Ich glaube, dass es für die sieben Jugendlichen auch lustig und spannend war. Die Erwachsenen waren sicher auch zufrieden. Ich hoffe nur, dass ich das nächste Jahr wieder mit dabei bin, auf dem Jugendschiff.

Maria Kotnig, 1998