Guter Mond, ....
Der Mond umkreist die Erde in einem durchschnittlichen Abstand von 384.000 km. Er bewegt sich dabei (von Norden betrachtet) in einer "Links-Bewegung" um die Erde herum, im gleichen Sinn also, wie sich auch die Erde entlang ihrer Bahn um die Sonne bewegt (Revolution), und im gleichen Sinn ihrer Rotation. Dabei dreht sich der Mond ebenfalls um seine Achse, und zwar so, daß wir ihn immer von der gleichen Seite sehen.
Während seiner Revolution wird der Mond von der Sonne auf der ihr zugewandten Seite beleuchtet, sodaß für einen Betrachter auf der Erde aus dem nicht sichtbaren Mond (Neumond, Konjunktion mit der Sonne) zuerst der junge Mond als zarte Neulichtsichel am westlichen Abendhimmel entsteht. Auf seinem weiteren Weg wächst das Neulicht zum Halbmond (1. Viertel, in östlicher Quadratur), schließlich zum Vollmond (in Opposition). Nun verringert sich die sichtbare Mondscheibe wieder bis zum abnehmenden Halbmond (letztes Viertel, in westlicher Quadratur), dann erscheint eine schmale Altlichtsichel am östlichen Morgenhimmel, schließlich ist der Mond wieder verschwunden.
Die Abfolge von einem Neumond zum nächsten heißt Lunation. Ihre Dauer, ein synodischer Monat, ist nicht für alle Umläufe exakt gleich: Im Mittel dauert dieser synodische Monat 29d 12h 44m (oder 29,5306 mittlere Sonnentage).
Bezüglich der Gezeitenschwankung hat der Mond einen stärkeren Einfluß als die Sonne. Allerdings ist auch der Einfluß der Sonne groß, und deshalb sind die Mondphasen (die ja in gewisser Weise die Konstellation zwischen Sonne und Mond beschreiben) gut geeignet, als Skala für Gezeitenschwankungen zu dienen. Die stärksten Hübe treten in der Regel (bei halbtägigen Gezeiten, wie in Europa) in den Konstellationen Opposition und Konjuktion (den Syzygien) auf; wir sprechen von den Springzeiten bei Vollmond und bei Neumond. In den Vierteln (zunehmender und abnehmender Halbmond) sind dann die Hübe besonders gering, wir sprechen von den Nippzeiten. Im Laufe eines synodischen Monats (von 29,5306 Tagen durchschnittlich) treten also zwei Springzeiten und zwei Nippzeiten auf. Sind die Hübe generell sehr hoch, so wird noch eine Zwischenphase betrachtet, die sogenannte Mittzeit (eben in der Mitte zwischen Syzygien und Vierteln). Der synodische Monat wird dann in 28 Teile geteilt: 2 x 4 Teile ("synodische Mondtage") Syzygien, 2 x 4 Teile (Tage) Viertel, 4 x 3 Teile (Tage) Mittzeit. Damit ergibt sich (im Durchschnitt allerdings!) die Länge eines solchen "synodischen Tages" mit 29,5306 / 28 = 1,05466... mittleren Sonnentagen, also 25,31h oder 1d 1h 19m. Allerdings kann es auch zu merklichen Schwankungen kommen.
8.2.2003 Copyright © 1979 - 2003 by B. Kotnig