Wer nichts weiß muß alles glauben (Marie von Ebner-Eschenbach)
Lehrer und
Instruktoren
Warum?
gibt es Unterschiede bei Lehrern?
Politisch inkorrekt findet man rasch Erklärungen; eine
davon:
Manche Lehrer haben die von ihnen behandelten Inhalte
erlebt, "gelebt", andere haben sie "gelernt".
Fragen Sie nur nach einem praktischen Detail, und Sie sehen
sofort, wo der Vortragende steht. Jeder hätte
gern einen "richtigen" Lehrer - aber leider, so
einfach ist das nicht. Die umfangreiche - langjährige
- Erfahrung eines Lehrers bedingt intensive - manchmal
fast ausschließliche - Beschäftigung
mit der Materie; das kostet Zeit, und die haben
nicht alle; das kostet Verzicht auf
andere Vergnügungen; auch nicht jedermanns Sache.
Der Vorteil wäre natürlich, dass nicht nur fundiertes Wissen
vorhanden ist und abgefragt werden kann. Es
muss auch eine entsprechende Portion Motivation dahinter
stecken, sonst beschäftigt man sich nicht jahrelang
mit einer Sache.
Andrerseits - haben Praktiker meist eine eigene Meinung,
basierend auf jahrelanger Erfahrung, bewährt in der Konfrontation
mit der Umgebung. Und eine solche Meinung lässt sich
durch Verwaltungsopportunismus nicht umstimmen.
Das ist der Nachteil: Lehrer sind gegen erwünschte, oft
politisch korrekte, aber falsche Lehrmeinungen resistent.
Und sind sie nicht austauschbar.
Ganz anders ist es mit Instruktoren. Den Instruktoren
wurde beigebracht, was einem Lernenden beizubringen
ist. Das ganze steht im Handbuch für
Instruktoren, eine von einem Experten-Team abgesegnete
Wissensmenge, die nicht nur der Praxis gerecht werden soll,
sondern auch das
wünschenswerte zukünftige Verhalten des Schülers
steuert. Punkt.
Der Instruktor, der seine Weisheit aus dem Handbuch für
Instruktoren hat, kann von der vorgegebenen Lehrmeinung kaum
abweichen, kann also auch einen Abweichler
unter den Schülern nicht dulden.
Eng verbunden damit ist auch der Prüfungsrahmen, damit wiederum die
Lernziele und dann weiter der Ausbildungsumfang.
Alles ist detailliert geregelt,
(nicht) verantwortlich
sind die Experten, das Resultat ist vergleichbar - was
will die Verwaltung mehr?
Jedenfalls kaum einen Vergleich mit den praktischen Erfordernissen.
Aber auch eine andere Tatsache ist sehr hilfreich: Der
Instruktor ist kurzfristig ersetzbar. Und er steht kurzfristig zur Verfügung.
Und er kann in verschiedensten Bereichen eingesetzt werden.
Austauschbar eben. Und das ist besonders wichtig, wenn kurzfristig
neue, andere Ziele für das zukünftige Verhalten
der Schüler opportun werden.
bk
30.12.2020 Copyright © 1979 - 2021 by B. Kotnig