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Was können wir tun, um uns von den Jachttouristen zu unterscheiden? Dem Vercharterer einen Spinnaker abringen! Nur - weiß er, daß auch Beschläge dazugehören?

spi_baum1l.gif (26382 Byte) Probleme treten oft bei Windstärken über 15, 20, 25 kn auf, speziell wenn die Wellen etwas höher werden. Durch schlechten Trimm und falsche Beschläge pendelt der Spi, das Boot geigt, luvt an bei achterlichen Wellen. Mit einem ungeübten Rudergänger ist der "Sonnenschuß" oft nicht zu vermeiden. Besonders kritisch ist diese Situation auf Vorwind-Kursen oder - noch schlechter - auf überachterlichen Kursen!
spi_baum2l.gif (31021 Byte) Erster Schritt zu Sicherheit: Einfallswinkel nicht über 150°! Dies läßt sich aber nur durchhalten, wenn das Halsen unter Spi auch kein Mysterium mehr ist! Voraussetzung dazu (außer einem guten Rudergänger): Doppelte Schotführung!

Niederholer und Toppnant greifen an der Nock des Spibaums an. Der Niederholer ist ein Mal umgelenkt und in das Cockpit geführt.

spi_baum3l.gif (32316 Byte) Die Spi-Schot ist mit Palstek in das Horn des Spis eingeknotet. Der Achterholer ist seinerseits in den Palstek der Schot eingeknotet und läuft durch den öffenbaren Nockbeschlag des Spi-Baums, die Spi-Schot liegt frei über dem Spi-Baum. Der Achterholer hat einen Holepunkt etwa am Ende der Holepunkt-Schiene der Genua und er wird mit der Genua-Winch geholt. Die Schot läuft über einen Umlenkblock an der Fußreling in der Nähe des Heckkorbs und wird mit der Spi-Winch geholt. Alle Leinen sind innenbords.
jockey_polel.gif (40036 Byte) Der Jockey-Pole ist für alle Kurse höher als Halbwind unbedingt notwendig. Ohne diese Ausspreizung ist der Spi-Baum auf spitzen Kursen nicht mehr kontrollierbar; er liegt am Vorstag an und kann ohne wesentliche Kursänderung nicht mehr zurück geholt werden. Der Jockey-Pole muß mindestens 70 cm über die Bordwand hinausstehen, um dem Achterholer einen geeigneten Angriffswinkel zu geben.
hart_rauml.gif (37980 Byte) Mit geeigneten Beschlägen und richtiger Führung der Leinen lassen sich hartraume und Kurse am Wind problemlos anliegen.

Auch auf solchen Kursen ist der Spi möglichst hoch getrimmt; dadurch wird das Auswehen der Schultern und das Strecken des Vorlieks erreicht.

145_degrl.gif (36995 Byte) Kurs ca. 140° - 145° bei 20 - 25 kn Bora mit 8 - 9 kn Fahrt. Der Spi-Baum wird von Achterholer, Toppnant und Niederholer kontrolliert. Durch diese drei Leinen steht der fest und unbeweglich, auch wenn das Boot durch Krängung etwas anluvt. Keinesfalls darf der Baum pendeln oder aufsteigen.

Bei jeder Einstellungsänderung (speziell beim Fieren!) des Spi-Baums muß der Niederholer in gleichem Maß mitarbeiten!

9kn_20knl.gif (36803 Byte) Wenn das Boot in Vibration gerät, hat sich der Aufwand gelohnt. Höchste Konzentration am Ruder, an der Schot, am Achterholer und am Niederholer sind notwendig, ganz besonders bei böigem Wind (Bora) oder hoher achterlicher See.

Viel Spaß beim Üben!